
Lisa-Marie Koroll
… über starke Frauen, Selbstbehauptung und eine neue, mutige Generation von Schauspielerinnen
Sie weiß, was sie will! Seit ihrer Hauptrolle in der Teen-Reihe „Bibi & Tina“ ist viel passiert – Lisa-Marie Koroll (22) ist erwachsen geworden und setzt auf starke Frauenrollen – wie in ihrem neuen Kinofilm „Es ist zu deinem Besten“. In der turbulenten Komödie gibt sie eine toughe junge Frau, die ihren übervorsorglichen Vater in die Schranken weist.
In “Es ist zu deinem Besten” spielst du Luna, die sich für ihre große Liebe gegen den Willen ihres Vater durchsetzen muss. Was hat dich an der Rolle gereizt?
Luna ist eine sehr selbstbewusste und mutige junge Frau, die für ihre Wünsche und Ziele einsteht. Sie geht unbeirrt ihren Weg und hat keine Angst davor, sich auch gegen ihren Vater zu behaupten. Das hat mich an der Rolle sofort beeindruckt.
Den Filmtitel „Es ist zu deinem Besten“ hat wohl jeder schon mal von seinen Eltern gehört. Gibt es auch etwas, von dem du deine Eltern überzeugen musstest?
Ich musste meine Eltern tatsächlich ganz am Anfang von meinem Berufswunsch überzeugen. Sie haben selbst gar nichts mit Film am Hut und haben mich gefragt: Möchtest du nicht lieber studieren gehen und dir eine sichere Grundlage schaffen? Da musste ich ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten – aber auch nicht allzu sehr, weil meine Eltern mich bei der Schauspielerei immer unterstützt haben.
Dein Filmvater in “Es ist zu deinem Besten” ist kein Geringerer als Jürgen Vogel. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?
Jürgen ist unfassbar entspannt, sehr lässig und cool und hat mich auch direkt als seine Filmtochter ins Herz geschlossen. Auch privat hat er mir in den Drehpausen für meinen beruflichen Weg tolle Tipps gegeben.

Lisa-Marie Koroll in “Es ist zu deinem Besten” mit Janina Uhse und Lara Aylin Winkler – v.r.n.l.
Mit welchen Schauspielern würdest du in Zukunft gerne noch zusammenarbeiten?
Da gibt es natürlich ganz, ganz viele – vor allem auch junge Leute. Ich würde mir für die nächsten Projekte wünschen, dass noch mehr coole junge Frauen besetzt werden, weil das schließlich genauso gut funktioniert wie Komödien mit Männern. Ich finde, da müssen wir in Deutschland noch ein bisschen was machen und mehr starke weibliche Hauptrollen in Komödien oder auch in Actionfilmen und Thrillern besetzen. Es gibt so viele tolle Kolleginnen, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde. Luna Wedler oder Paula Beer finde ich zum Beispiel extrem toll, aber auch Kolleginnen, mit denen ich schon gedreht habe, wie Soma Pysall, Lara Aylin Winkler oder Lea van Acken. Da sind ein Haufen toller, junger Frauen, die Bock haben, was zu machen.
Gibt es auch eine Schauspielerin, die dein Vorbild ist?
In der Zeit, in der wir uns gerade befinden, gibt es für mich nicht das Vorbild. Ich finde, wir sind die Generation, die ein bisschen was ändern muss und die auch ein bisschen Mut beweisen muss. Ich sage damit nicht, dass andere Frauen das nicht auch schon gemacht haben, aber ich orientiere mich eher an meinem Umfeld, das nicht so viel mit Schaupiel zu tun hat. Jede meiner Freundinnen ist auf ihre Art und Weise eine sehr starke Frau, die für sich Entscheidungen getroffen hat, die schwer waren, die Leben verändert haben, und sie sind ihren Weg trotzdem gegangen. Das finde ich sehr inspirierend und es gibt auch mir wiederum Kraft.
Auch im Film geht es um starke Frauen, die ihren Willen durchsetzen. Was ist der wichtigste Rat, den du Frauen in Sachen Selbstbehauptung mit auf den Weg gegeben würdest?
Dass man keine Angst haben sollte, für sich einzustehen. Ich glaube, das ist auch das größte Learning, das ich dieses Jahr für mich mitbekommen habe. Ich muss für mich alleine einstehen. Denn ich kann dafür niemand anders verantwortlich machen. Wenn ich nicht für mich selbst stark bin, dann kann das auch niemand anders.

Luna nimmt ihren Freund Pierre (Andreas Pietschmann) in Schutz vor ihrem Vater Kalle (Jürgen Vogel)
Der Place-to-be für junge Frauen ist heute Instagram. Du bist dort auch sehr aktiv mit über 400.000 Followern. Was sind für dich die Vor- und Nachteile der Plattform?
Zum einem bietet Instagram vielen Menschen die Möglichkeit, super kreativ zu werden und sich auszutauschen. Aber es ist auch mit Vorsicht zu genießen, weil alle Fotos nur Momentaufnahmen sind und man nie weiß, wie viel Zeit und Bearbeitung hinter diesen Bildern steckt. Gerade für junge Frauen kann das sehr toxisch sein. Ich merke auch bei mir, dass ich immer mal wieder Abstand davon brauche. Extrem positiv zu bewerten ist aber meiner Meinung nach der Trend, den Instagram jetzt gerade durchlebt, dass viele Menschen sich mehr politischen Themen widmen. Aber auch da muss man im Hinterkopf behalten: Es sind immer nur Meinungen. Jeder kann da schreiben, was er möchte. Es ist kein Medium, das Nachrichten ersetzt.
Wenn wir durch deinen Insta-Feed scrollen, machst du optisch ganz schön viele Veränderungen durch. Auch in diesem Film bist du wieder mit neuer Haarfarbe zu sehen. Ist das alles nur für den Job oder experimentierst du auch privat gerne mit deinem Look?
Früher habe ich auf jeden Fall extrem gerne experimentiert – Haare abschneiden, Haare färben, unterschiedliche Längen ausprobieren, unterschiedliche Farben. Jetzt gerade merke ich aber, wie ich wieder Lust habe, ein bisschen natürlicher zu werden. Ich brauche nicht mehr so viele Veränderungen, sondern fange gerade an, mich auch sehr wohl mit meiner natürlichen Haarfarbe zu fühlen – die ich das letzte Mal, glaube ich, mit 15 hatte.
Verrätst du als Wahlberlinerin uns zum Schluss noch deine Hotspots in der Hauptstadt?
Was Shopping angeht, ist man in Mitte ganz gut beraten. Unfassbar schön ist Charlottenburg. Da gibt es ganz tolle Restaurants, zum Beispiel rund um den Weinbergsweg. Ich gehe gerne asiatisch essen, zum Beispiel bei Yumcha Heroes, oder ganz gesund bei My Goodness.

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3 Töchter, 3 Verehrer und 3 verzweifelte Väter, die sich auf eine aberwitzige Mission begeben, um ihr Familienglück zu retten! “Es ist zu deinem Besten” ist eine Adaption des spanischen Publikumshits “Es por tu bien” und hat wahrlich Kultpotential. Heiner Lauterbach spielt den konservativen Wirtschaftsanwalt Arthur, Jürgen Vogel miemt Bauarbeiter Kalle und Hilmi Sözer ist als Physiotherapeut Yus zu sehen. Die drei Väter haben eine gemeinsame Mission: Die neuen Freunde ihrer Töchter Antonia (Janina Uhse), Luna (Lisa-Marie Koroll) und Sophie (Lara Aylin Winkler) so schnell wie möglich loszuwerden, denn die passen so gar nicht in ihr Bild des perfekten Schwiegersohns. Also begeben sie sich hinter dem Rücken ihrer Frauen und Töchter auf eine aberwitzige Mission, um die unliebsamen Verehrer mit allen Mitteln in die Flucht zu schlagen…
Fotos: © imago images / Horst Galuschka; © Studiocanal GmbH / Frèdèric Batier