Women of the YEAR 2020

Dürfen wir vorstellen: Unsere 10 Münchnerinnen des Jahres
Diese 10 Ladys solltet Ihr unbedingt näher kennenlernen! Jede dieser Münchnerinnen hat unsere Stadt nämlich in diesem Jahr mit viel Herzblut und Engagement ein Stück schöner, gerechter, lebenswerter oder kreativer gemacht. Aber lest am besten selbst, was diese Powerfrauen alles bewegt haben, und lasst Euch von ihnen inspirieren…

Grüne Seele der Stadt
Alexandra Achenbach zeigt uns, wie es sich in unserer Stadt nachhaltig leben lässt. Auf livelifegreen.de bloggt die promovierte Biologin und zweifache Mutter seit vier Jahren auf zu den Themen Sustainabilty sowie Klimaschutz und versorgt uns mit hilfreichen Tipps für einen nachhaltigen Alltag. Aber das ist noch lange nicht alles: Seit Januar arbeitet sie zudem als Nachhaltigkeits-Expertin für den BR und hat im März diesen Jahres mit ihrem Buch “Unser grünes München” den ersten nachhaltigen Stadtführer für München gelauncht. Der Cityguide dient als grüner Wegweiser den zu nachhaltigsten Orten und Läden in unserer Stadt. Alexandra nimmt uns zum Beispiel mit zu klimafreundlichen Cafés und Restaurants, zeigt, wo wir plastikfrei einkaufen können oder wo nachhaltige Mode geschneidert wird. Liebevoll gestaltete Karten laden zu außergewöhnlichen Stadtteilrundgängen ein und engagierte Münchner geben spannende Einblicke in die Nachhaltigkeitsszene der Stadt. “Nachhaltigkeit ist wie ein spannendes Abenteuer”, sagt Alexandra. “Den Alltag neu denken, experimentieren und Schritt für Schritt fairändern. Wenn das nicht nach Spaß klingt?”

Upcycling-Queens
Sustainability mit Stil: Hannah Ernst und Leila Herrmann studieren gemeinsam Kommunikation in München und teilen ihre Leidenschaft für Mode und Umwelt. Gemeinsam haben sie die Fair-Fashion-Brand The Renewery an den Start gebracht. Mit ihrem nachhaltigen Label setzen die Freundinnen ein Zeichen gegen die heutige Wegwerfgesellschaft und geben aussortierten Outfits eine zweite Chance. Das innovative Designer-Duo schneidert aus alter Kleidung, die sie unter anderen in den Secondhandstores unserer Stadt finden, neue Lieblingsstücke, die trendy, nachhaltig und stylish sind. Dabei braucht es meist nicht viel, um aus alten Kleidern neue Favoriten zu machen. Oft reichen schon keine Änderungen, um die Mode von damals wieder up to date zu bringen. Signature-Piece der Kollektion sind die upgecycelten Split-Hemden, die das Designer-Duo aus verschiedenen Männerhemden zusammennäht. Upcycling at its best!
Bye, Body-Shaming!
Münchens beste Botschafterin für Body-Positivity ist in diesem Jahr definitiv die Plus-Size-Influencerin Verena Prechtl. Gemeinsam mit ihrer Hamburger Blogger-Kollegin Julia Kremer hat sie im Sommer die Awareness-, Pro-Vielfalt- & Anti-Diskriminierungs-Kampagne #RespectMySize gestartet. Auf Social Media und auf ihrem Blog TheSkinnyAndTheCurvyOne.com räumt sie mit Vorurteilen gegenüber curvy Girls auf und zeigt, wie viel Schönheit in jedem von uns steckt, ganz egal welche Kleidergröße er trägt.


Sie schafft Raum für Frauen
Einen Platz für geballte Frauenpower hat Friederike Streib in unserer Stadt geschaffen: Ihr “Salon F” in Schwabing ist ein Social Club und Co-Working Space nur für Frauen. Hier finden Female Entrepreneurs seit Anfang des Jahres nicht nur einen stylish eingerichteten Arbeitsplatz, sondern auch eine Community von Gleichgesinnten. “Im Salon F können Frauen in unterschiedlichsten Kontexten zusammenkommen und gemeinsam über sich hinauswachsen”, sagt Gründerin Friederike. Wer also im “Salon F” arbeitet, bekommt ein inspirierendes Netzwerk an spannenden Münchner Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und Ideen austauschen, gleich mit dazu. Wer lieber im Home Office sitzt oder schon ein festes Büro hat, kann aber auch auf den Co-Working-Platz verzichten und nur in den Social Club eintreten – und auch das lohnt sich! Der “Salon F” hält nämlich viele tolle Events, die von Frauen für Frauen organisiert werden, für seine Community bereit – vom Gründerinnen-Coaching, über Organisations-Workshops bis hin zur Yoga-Session.

Sie macht Upskirting strafbar
Kaum zu glauben, aber bis zum 3. Juli diesen Jahres war Upskirting, also das heimliche Fotografieren unter Röcke und Kleider, keine Straftat. Dafür dass das jetzt anders ist, hat die Münchnerin Ida Marie Sassenberg gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Hanna Seidel gesorgt. Die Freundinnen haben eine Internet-Petition gestartet, in den Medien auf das Thema aufmerksam gemacht und schließlich einen Termin bei der Bundesjustizministerin ergattert, die einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht hat, der das Upskirting unter Strafe stellt. Täter werden nun mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belangt. “Es gab so viele Betroffene, die sich selbst die Schuld an dem Übergriff gegeben haben. Dieses Gesetz stellt klar, dass das nicht stimmt, und das bedeutet mir die Welt”, sagt Ida und fügt hinzu: “Wir denken immer, einzeln könnten wir nichts erreichen. Aber wenn sich ganz viele einzelne zusammentun, dann hat das eine gewaltige Power und auf einmal ist alles möglich!”
Sie teilt ihr Know-how
Ein Local Heroine in der Corona-Krise ist Isabella Lang. Sie hat geholfen, kleine Geschäfte, die von der Corona-Krise besonders betroffen waren, besser durch diese schwierigen Zeiten zu bringen. Dafür hat die erfolgreiche Münchner Social-Media-Expertin in ihrer Freizeit eine kostenlose Beratung für Kleinunternehmen in ihrer Heimatstadt Bad Aibling angeboten und die Läden dabei unterstützt, ihren digitalen Auftritt zu verbessern. “Gerade zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr, wussten viele lokale Einzelhändler nicht, wie sie ihr Geschäft weiter betreiben sollen. Groß war die Angst, der Krise zum Opfer zu fallen. Gleichzeitig hatte ich durch das Wegfallen von privaten Begegnungen nach der Arbeit, mehr Zeit als sonst”, erzählt Isabella. “Diese habe ich genutzt, um Unternehmen aus der Region mit kostenloser Social Media Beratung und Anzeigenschaltung zu unterstützen. Themen, die wir beispielsweise kommuniziert haben: Lokale Liefermöglichkeiten oder Style-Beratung über WhatsApp. Die Angebote waren vielfältig. Dabei konnte ich nicht nur den Bürgern meiner Heimatstadt Bad Aibling helfen, sondern auch in glückliche Gesichtern sehen und selbst noch etwas über den regionalen Einzelhandel dazu lernen.”


Sie hilft den Helfern
Mit ihrer Initiative “Münchner für München“ hat Medizinstudentin Natalie Lindner gemeinsam mit ihrem Mitstreiter Dominique Endler eine ganz besondere Aktion ins Leben gerufen, um Gastronomie, Kliniken und Altenheime in Corona-Zeiten zu unterstützen. Dafür sammeln die beiden Spenden, mit denen sie bei besonders hart von der Pandemie betroffenen Gastrobetrieben gesunde Essenslieferungen für das Personal von Kliniken und Altenheimen ordern. Dies freut die Helfer an der Front gegen das Virus und schafft finanzielle Entlastung für die Restaurants. „Ich war extrem dankbar, dass wir in dieser Ausnahmesituationen so viele großzügige Menschen gefunden haben, die mit ihren Spenden über 15.000 Euro zusammenlegten”, sagt Natalie. “Hierdurch konnten wir der Gastronomie wenigstens etwas unter die Arme greifen und gleichermaßen den besonders stressigen Alltag des Münchner Klinikpersonals etwas verschönern”

Sie bringt die Kita nach Hause
Geschlossene Kindergärten, gesperrte Spielplätze und keine Play-Dates mit Freunden – die Corona-Krise hat besonders Eltern von kleinen Kindern vor große Herausforderungen gestellt. Gut, dass die Münchnerin Marie-Luisa Puttich einen cleveren Weg gefunden hat, um Eltern während der Corona-Zeit die Betreuung ihrer Kinder zu erleichtern. Die Erziehungwissenschaftlerin hat kurzerhand die Kita-to-Go eröffnet, einen virtuellen Kindergarten, der Kinder zwischen 3-6 Jahre auch zuhause sinnvoll beschäftigt und Abwechslung in den Alltag der Kids bringt. Und so funktioniert’s: Jede Woche bekommen die Eltern einen kompletten Wochenplan zu einem bestimmten Motto, der unterschiedliche Ideen für Aktivitäten mit ihren Kindern bereithält. Damit die Kleinen bei der Stange bleiben, werden die Aktivitäten durch eine spannende Kindergeschichte begleitet, die jeden Tag weiter erzählt wird. So haben die Kids Spaß und Action – und Mama und Papa können sich auch mal eine Ruhepause gönnen.
Barrierefrei
Christina Peter ist eine Brückenbauerin – im wahrsten Sinne des Wortes! Die Münchner Rollstuhlfahrerin stieß in ihrem Alltag immer wieder auf Hindernisse – unter anderem, wenn es darum ging, ohne fremde Hilfe in ihre Lieblingsläden zu kommen. Also hat sie kurzerhand kleine Rampen aus bunten Legosteinen gebaut, die die Geschäfte barrierefrei machen und gleichzeitig ein Statement für mehr Inklusion setzen. “Ich baue die Legorampen, um Barrieren abzubauen, aber weniger für uns Rollifahrer, sondern eher, um der laufenden Bevölkerung zu demonstrieren, wie viele Stufen es hier noch gibt, im Gegensatz zu anderen Ländern”, erklärt Christina.

Fotos: © Helena Heilig, © The Renewery, © Miu Reck, © SALON F, © Ida Marie Sassenberg, © Natalie Lindner, © Kita-to-Go, , © Isabella Lang, © Christina Peter