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Mit Kunst gegen Kunststoffmüll: Impact Revolution

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Mit Kunst gegen Kunststoffmüll: Impact Revolution

Impact Revolution

Impact Revolution

“Wir wollen wir Menschen über die Plastikkrise und ihre Folgen informieren und durch Aufklärung rund um das Thema Plastik auch andere Menschen dazu inspirieren, sich für Lösungen einzusetzen.” 

Mit Kunst gegen Kunststoffmüll: Die Münchner NGO Impact Revolution e.V. macht auf kreativen Wegen auf die Plastikkrise aufmerksam. Für ihr neuestes Projekt „Plastic Mountains“ haben die Aktivst*innen zu Fuß die Alpen überquert – mit kunstvollen Kostümen aus Plastikmüll. So wollen sie Politik und Gesellschaft dazu motivieren, ebenfalls Berge zu versetzen, um die Plastikkrise zu lösen. Im Interview verraten die Gründerinnen und Vorstandsvorsitzenden Clara Bütow und Clara Stoll sowie die beiden Pressesprecherinnen für Deutschland Florence Dejardin und Marlene Stoll, wie sie auf die Idee gekommen sind, Kunst und Umweltaktivismus zu verbinden, welche Resonanz sie auf die „Plastic Mountains“-Aktion bekommen haben und welche Ziele sie für die Zukunft verfolgen…

Wie seid ihr auf die Idee zu Eurem Projekt „Plastic Mountains“ gekommen?

Wie genau lief die Aktion ab?

Marlene: Die Kampagne bestand aus der Tour selbst, die gute fünf Wochen gedauert hat und die wir als Staffellauf organisiert haben, und parallel dazu mehreren offline und online Events. Außerdem kommt natürlich immer die Vorbereitungszeit dazu: Wir haben über ein Dreiviertel Jahr in unserem Team von über 30 Aktivist*innen an dem Projekt gearbeitet. Kostüme wurden gebaut, Expert*innen zu Diskussionsrunden eingeladen, Sponsoren gesucht und Kollaborationen geschlossen.

Los ging es dann am Wochenende vom 10. und 11. Juli: mit einem Auftaktevent am Kulturstrand in München am Samstag, und dem Tourstart am Sonntag vom Marienplatz aus, wo wir morgens als Gruppe von über 20 Personen losgelaufen sind. Unsere vier Kostüme waren da bereits auf den Rucksäcken der ersten Wandergruppe montiert und wir sind in Begleitung von vielen Freiwilligen und mehreren Foto- und Pressemenschen zur ersten Tagesetappe nach Wolfratshausen gestartet. Das Wetter war am Anfang wirklich nicht auf unserer Seite. Aber obwohl es fast die gesamte erste Woche geregnet hat, ist die erste Gruppe aus Viktoria, Florence und Clara S. sicher in Innsbruck angekommen. Dort wurden dann die Kostüme an die nächste Etappengruppe, unter anderem mit mir – weitergegeben. An dem Abend haben wir vor Ort in Innsbruck noch einen Filmabend mit Diskussionsrunde organisiert zu Plastik im Alltag und sind am nächsten Morgen Richtung Pfunders weitergewandert. Von dort ging es über Alleghe und Belluno bis Venedig weiter.

Während der gesamten Zeit gab es – zusätzlich zu den Events auf der Route – immer donnerstags Online Vorträge und Diskussionpanels zu den jeweiligen Überthemen, die wir auf die fünf Etappen der Reise verteilt haben: „menschlicher Lebensstil“, „Gesundheit“, „Soziale Ungerechtigkeiten“, „Umwelt und Klimakrise“ und „Systemische Lösungen“. Über die fünf Wochen haben wir so die vielen und ganz unterschiedlichen Probleme, die durch Plastik entstehen, ganzheitlich beleuchten können. Und von den Vortragenden und Diskussionsteilnehmern neue Erkenntnisse und Lösungen aufgezeigt bekommen. Und zusätzlich haben natürlich Zeitungs-, Hörfunk- und Fernsehberichte und unsere Arbeit über Social Media zur Verbreitung und Diskussion dieser Themen beigetragen.

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Welche Resonanz habt ihr bekommen?

Florence: Alle Menschen, die wir unterwegs und online getroffen haben bzw. die von uns gehört oder gelesen haben, reagierten 100% positiv, oftmals richtig begeistert. Man kommt wirklich ins Gespräch und kann sich detailliert austauschen, vor allem weil im Gegensatz zu Demos oder Petitionen mit diesen künstlerischen Aktionen eine sehr positive Stimmung entsteht. Dadurch trauen sich die Leute auch, uns anzusprechen. Wir haben den Eindruck, dass sehr viele Menschen sich aktuell über Umweltthemen Gedanken machen und auch darüber sprechen wollen, wie man die Probleme lösen kann. Dank größerer medialer Aufmerksamkeit wurden wir – die erste Wandergruppe aus Clara, Viktoria und mir – in Bad Tölz sogar zu lokalen Berühmtheiten und unter anderem von einer Gruppe Jugendlicher angesprochen: “Seid ihr die Plastikwanderer? Wir haben in der Schule schon über euch gesprochen. Cooles Projekt, viel Erfolg!” Der Gedanke, dass junge Leute über unser Projekt in der Klasse sprechen, war für uns persönlich sehr bewegend.

Die positive Resonanz motiviert dann auch zum Weiterwandern auf einer anstrengenden Etappe! Und natürlich auch jetzt im Nachgang des Projekts dazu, weitere Vorträge über Plastic Mountains zu halten um noch mehr Menschen zu erreichen.

Was möchtet ihr mit dem Projekt bewegen?

Womit befasst sich euer Verein Impact Revolution?

Marlene: Unser Verein hat zwei Standbeine: eigene Aktionen und sogenannte Blueprints für Aktivist*innen. Zum Einen organisieren wir aktivistische Projekte, die sich um die Themen Klima und Umwelt drehen. Besonders dabei ist der kreative Aspekt: ob überdimensionale Trashmingo-Skulptur, mit Müll kostümierte Mannequin-Figuren oder mit Alltagsplastik dekorierte Wanderrucksäcke – all unsere Aktionen haben miteinander gemeinsam, dass sie auf künstlerische Art und Weise auf Umweltprobleme hinweisen. Neben der Planung der größeren Projekte sind wir auf lokaler Ebene aktiv, indem wir Cleanups veranstalten und an Klima-Demonstrationen teilnehmen. Außerdem nutzen wir laufend unsere Social Media-Kanäle zur Veröffentlichung und Weitergabe von Informationen rund um das Thema Umwelt.

Gleichzeitig machen wir es uns zur Aufgabe, Aktivismus-Blueprints zu erarbeiten. Das können Interviews mit inspirierenden Menschen sein, die selbst schon einiges erreicht haben. Oder auch Tipps dazu, wie man Frustration über Umweltprobleme überwinden und in positiven Aktivismus umwandeln kann. Impact Revolution ist eine relativ junge NGO und im Jahr 2018 aus einem One-Woman-Podcast entstanden. Deshalb wissen wir, dass es gar nicht so einfach ist, selbst aktiv zu werden und sich zu engagieren. Am Anfang ist da eine tolle Idee, doch schnell tun sich Fragen auf: Womit fange ich an? Wie baue ich mir ein Netzwerk auf? Gibt es rechtliche Aspekte, die ich beachten muss? Die Blueprints sollen anderen passionierten Aktivist*innen, die gerne etwas verändern wollen, als Orientierung dienen. Wir möchten ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie Aktivismus funktionieren kann und was dabei zu beachten ist.

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Wie kann sich jede*r einzelne von uns engagieren?

Welche weiteren Projekte und Aktionen sind in Zukunft geplant?

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